Am Kanal entlang: Kommunen planen Radschnellweg von Münster nach Olfen

[OLFEN] Mit dem Fahrrad in einem Rutsch von Münster nach Olfen fahren- das wollen vier Städte möglich machen. Sie planen einen Radschnellweg am Dortmund-Ems-Kanal. Vielleicht bis ins Ruhrgebiet.

Per Rad von Münster bis Olfen fahren - auf einem durchgehenden, breiten und asphaltierten Weg, fernab vom Autoverkehr: Diesen Plan wollen vier Kommunen im Münsterland umsetzen. Ein Radschnellweg entlang des Dortmund-Ems­ Kanals soll entstehen. Doch zunächst werden Machbarkeit und Umfang der Arbeiten geprüft.

Für den geplanten Radweg haben sich die Anliegerkommunen Senden, Dülmen, Lüdinghausen und Olfen zusammengetan. Auch das Wasser­ und Schifffahrtsamt, der Eigentümer der Kanalfläche, sei mit einbezogen und gesprächsbereit, sagt Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Entstanden sei die Idee Mitte 2019, als in Münster ein Ausbau der  Betriebswege am Datteln-Ems-Kanal geplant wurde. Da hätten die vier Kommunen sich überlegt, dass das doch auch auf ihrem Gebiet und als durchgehen­ der Radweg sinnvoll wäre.

Der neue Radweg soll nicht nur Freizeit-Radlern eine komfortable Strecke bieten. Auch für  den  täglichen  Weg zur Arbeit  soll  der  Radweg genutzt werden. Und so dem Fahrrad als Alternative zum Auto weiter Auftrieb geben. "Ich glaube, die Bedeutung steigt", sagt Sendermann über das Fahrradfahren. Auch die Stadt Olfen unterstütze ihre Mitarbeiter beispielsweise, wenn sie ein E-Bike für den Arbeitsweg anschaffen. Und über einen Asphaltweg fahre es sich deutlich angenehmer, als wie jetzt über Schotter.

Planungsbüro prüft Kosten und Machbarkeit

Etwa drei Meter breit soll der Radweg werden, so die grobe Planung der beteiligten Kommunen. Doch zunächst soll die Umsetzbarkeit geklärt werden. "Wir wollen erst mal gucken, was ist überhaupt möglich", erklärt Sendermann. Dazu haben die Kommunen ein Planungsbüro engagiert, das Vorplanungen aufstellen soll. Auch nach die Kosten des Plans soll es ermittelt. Den Bau und die Koordination des Projektes würde später der Kreis Coesfeld über­ nehmen. Doch die Kommunen tragen die Kosten.  Da wundert es nicht, dass die bereits nach Fördergeldern Ausschau gehalten haben. Fördermöglichkeiten beim Land seien gegeben, sagt Sendermann. Das ganze Projekt sei nur realisierbar, wenn es "erhebliche Fördermittel" gibt. Doch die können die Kommunen erst beantragen, wenn ein Bauplan steht.

Der Radweg soll immer entlang des Dortmund-Ems-Kanals verlaufen. Von Münster über Senden,  eine Ecke von Dülmen und Lüdinghausen nach Olfen". In Olfen halte ich die Führung über die Alte Fahrt für sinnvoll", erklärt Wilhelm Sendermann. Schließlich führt die neue Kanalfahrt ein Stück an Olfen  vorbei. Die Alte Fahrt  dagegen wäre zentral an die Stadtmitte angebunden, so der Bürgermeister.

Zunächst seien die Kreis - Coesfeld-Kommunen mit der Planung befasst - Sendermann hat aber weitere Visionen. Spannend sei beispielsweise eine Anbindung des neuen Radschnellwegs an die Fernradwege im Ruhrgebiet - ein richtiges Netz aus Radschnellwegen. Wenn die grobe Planung stehe, will die Stadt Kontakt zur Stadt Datteln aufnehmen, so Sendermann. Informiert über die Pläne sei Datteln bereits.

Der Radweg auf der König­ Ludwig-Trasse etwa führt derzeit auf neun Kilometern von Castrop-Rauxel nach Recklinghausen.  Diese Trasse soll als Rad-Hauptverkehrsweg nach Datteln ausgeweitet werden, auch als Alternative zur viel befahrenen  B235. In Stein gemeißelt sind die Pläne noch nicht, doch künftig könnte die König-Ludwig­ Trasse durch Datteln bis zur Lippe nach Olfen führen
Daran könnte ein Rad schnellweg von Münster nach Olfen dann anknüpfen und ei ne Radverbindung  ins Ruhr gebiet schaffen. Doch solche Linienverbindungen für Rad fahrersind noch Zukunftsmusik. Wann der Bau des neuen Radschnellwegs starten könnte, sei jetzt noch schwer abzuschätzen. Trotzdem ist sich Wilhelm  Sendermann sicher, der neue Radweg, wird etwas, was die Menschen annehmen". Sie es nur Freizeit oder den Weg zur Arbeit.

(Von Jessica Hauck | Ruhrnachrichten)

Verwandte Themen

eRadschnellweg Goettingen, Nikolausberger-Weg Stadt Goettingen

Radschnellwege: Zügig von A nach B für ein komfortableres Radeln

Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr definiert Radschnellwege als „besonders hochwertige,…

https://selm.adfc.de/artikel/am-kanal-entlang-kommunen-planen-radschnellweg-von-muenster-nach-olfen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

    weiterlesen

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

    weiterlesen

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt