Mehr Radwege und die im besseren Zustand

[SELM] Der ADFC in Selm wünscht sich bessere Radwege in Selm - und am besten auch noch mehr davon. Wieso das nötig wäre? Dafür hat der ADFC gleich mehrere Gründe.

ADFC fordert: Mehr Radwege und die im besseren Zustand

Gerd Paduch und Petra Medzech kennen die Seimer Straßen aus beiden Perspektiven: mit dem Auto oder als Radfahrer. Als Sprecher und Sprecherin des Allgerneinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC Seim) geht es ihnen aber vor allen Dingen darum, die Situation für Radfahrer in Seim zu verbessern.
"Dazu gab es gerade auch Gespräche mit Bürgermeister Mario Löhr", sagt ADFC-Seim Pressewart Wilhelm Gryczan-Wiese. Der Selmer ADFC wolle auf eine verstärkte Kooperation mit der Verwaltung setzen.
 

Klimaschutzkonzept

Die Sachen, die von der Stadt aktuell angegangen werden, beobachten die ADFC-Mitglieder mit großem Interesse. Eine Radstation und ein Fahrradparkhaus sollen in diesem Jahr am Bahnhof in Beifang entstehen - außerdem sollen am Sandforter Weg und in der Lange Straße in Selm zwei Fahrradstraßen entstehen, die Fahrradstraße in Bork gibt es bereits. In dem Klimaschutzkonzept, das die Stadt im vergangenen Jahr verabschiedet hat, ist die "Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur und  Erhöhung  der Nutzung des Fahrrads im Alltagsverkehr",   als eines der Ziele festgeschrieben. Alles Dinge, die im Interesse  des ADFC sind. Der Verein will aber auch kritisch hinschauen, was passiert: „ Die Stadt Selm hat ein Signal gesetzt und wir werden schauen, dass es umgesetzt wird“, sagt Wilhelm Gryczan-Wiese.
Es gibt aber auch noch mehr Dinge, die dem Verein auf dem Herzen liegen. „Die Radwege müssen so gut werden, dass auch viele Schüler mit dem Rad zur Schule fahren wollen“, sagt Petra Medzech. So, dass Eltern keine Sicherheitsbedenken hätten, wenn ihre Kinder mit dem Rad den Weg zur Schule zurücklegen und damit ein Phänomen wie die Elterntaxis wieder verschwinden kann. Dafür, so meinen die ADFC-Vorstandsmittglieder müsste es aber noch mehr Radwege geben und die bestehenden müssten besser in Schuss sein.
Als Beispiel nennt Gerd Paduch den Radweg an der alten Zechenbahn Richtung Bork. Ein anderes Beispiel, wo der Radweg in Ordnung ist, es aber für Radfahrer riskant werden könnte der Radweg an der Ludgieristraße, der plötzlich endet und den Radfahrern so auf die Straße führt.

Keine Sanierungen geplant

Laut Petra Medzech hätten Radwege, die gut in Schuss sind, noch einen weiteren Vorteil: Konflikte zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern fallen weg. "Das ist etwas, was uns am Herzen liegt, das rücksichtslose Verhalten gegenüber an­ deren  Verkehrsteilnehmern", sagt Medzech. "Und solange die Radwege für die Menschen nicht gut funktionieren, wird sich das auch nicht ändern." Wie viele Radwege es in Selm gibt, kann die Stadt gar nicht sagen, „da nicht alle Radwege in der Straßenbaulast der Stadt Seim sind", wie Stadtsprecher Malte Woesrnann sagt. Das gilt zum Beispiel für die Kreisstraße. Außerdem sei  nicht klar,. "was als Radweg im eigentlichen Sinne gewertet wird: reine Radwege, Radfahrstreifen, Schutzstreifen, Wirtschaftswege,  die  auch von Radfahrern häufig genutzt werden?"
Gibt es denn aktuell 'Sanierungen von Radwegen in Seim, die geplant sind? "Sanierungen an Radwegen der Stadt Seim stehen  nicht an", sagt Malte Woesmann. ,, Jedoch werden die Markierungen der Fahrradstraße in Bork erneuert. Ebenfalls stehen Sanierungen von Wirtschaftswegen an, die verstärkt von Radfahrern genutzt werden: Am Schnippenbach und an der Luisenstraße zwischen Bork und Seim", so der Stadtsprecher.

Parken auf Radwegen

Ein positives Zeichen für Radfahrer sehen Gerd Paduch, Petra Mezdech und Wilhelm Gryczan-Wiese auch in der Reform der Straßenverkehrsordnung, die Umweltminister Andreas Scheuer auf den Weg gebracht  hatte und die der Bundesrat am Freitag zustimmte. Sie sieht zum Beispiel vor, dass Autofahrer einen Abstand von 1,50 Meter innerorts  und 2 Metern außerorts zu Radfahrern halten müssen. Lkw über 3,5 Tonnen dürfen zudem beim Rechtsabbiegen im Ort nur noch Schritttempo fahren, wenn mit Rad- oder Fußverkehr zu rechnen ist. "Das ist gut", sagt Petra Medzech", aber das muss auch kontrolliert werden." Apropos Kontrolle: Die wünschen sich die Mitglieder des Selmer ADFC auch bei einem anderen Ärgernis: beim Parken auf Radwegen. "Leute, die auf Radwegen parken, das finde ich unanständig",  sagt Gerd Paduch. Er hofft, dass die Stadt auch dahingehend mehr Kontrollen geplant sind.
Das wird wohl auch geschehen. Die Stadt hatte in Januar angekündigt, dass sie eine weitere Vollzeitstelle sowie drei Mitarbeiter in Teilzeit für die Verkehrsüberwachung einzustellen. Der Prozess ist im Gange: "In Kürze werden dazu Bewerbungsgespräche geführt", so Malte Woesmann.

(Von Sabine Geschwinder  | Ruhrnachrichten)

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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